Christchurch - Eine zerstörte Stadt heute

09.01.2015

Als ich an diesem morgen aufwachte, ging es mir zum Glück wieder etwas besser.

Am Himmel befand sich keine einzige Wolke und endlich lachte uns wieder die liebe Sonne an. Dementsprechend hatten wir nach dem etwas schlechteren und kühleren Wetter der letzten zwei Tage, gute Laune.

Von unserem Stellplatz auf dem Holiday Park, hatten wir eine grandiose Aussicht auf die Kaikoura Ranges, die sich in den Himmel erhoben.

Zum Glück hatten wir das Delfinschwimmen bereits gestern gemacht. Heute wäre bei diesem herrlichen Wetter bestimmt niemand von der Tour abgesprungen.


Nach dem Frühstück rollten wir mit unserer alten Möhre von dem Platz und fuhren zuerst zum Ende der Fuffy Quay Straße. Dort befindet sich ein Parkplatz am Ende einer kleinen Landzunge in der Bucht von Kaikoura. An dieser Stelle kommen die Seelöwen direkt bis zum Parkplatz. Dort machen sie es sich auf den Steinen am Wasser bequem und sonnen sich.

Bei unserer Ankunft waren sogar drei Seelöwen vor Ort und lagen träge herum. Man kommt den Tieren hier richtig nah. Große Hinweis- und Informationsschilder warnen die Touristen davor, sich den Wildtieren zu dicht zu nähern und einen Mindestabstand von 10 Metern einzuhalten. Außerdem sollte man sich nie zwischen die Tiere und das Meer begeben, da sie sich sonst extrem bedroht fühlen. Auch wenn sie träge auf den Steinen liegen, diese Kolosse können sehr schnell werden, sie wiegen einiges und beißen.


Wir beobachteten die Seelöwen aus der Distanz und machten, wie immer, einige Fotos.

Am Ende des Parkplatzes führt ein kurzer Weg zu einem Aussichtspunkt. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf die Bucht, das Meer und erhobene Meeres-Sedimente. Natürlich befand sich dort oben ein Earthcache und ein Tradi, die ich selbstverständlich mit nahm.

Anschließend fuhren wir zurück zur Einkaufsmeile Kaikouras und parkten nahe eines kleinen Parks. Wir shoppten ein paar Souvenirs und Postkarten. Ich erstand eine große Pauamuschel für Zuhause.


Von Kaikoura fuhren wir den SH 1 Richtung Süden bis nach Christchurch. Die Stadt hatte sich seit meinem letzten Besuch vor drei Jahren ernorm verändert.

Christchurch wurde am 22. Februar 2011 von einem schweren Erdbeben der Stärke 6,3 heimgesucht. Die Innenstadt wurde dabei komplett zerstört, 185 Menschen wurden dabei getötet und mehrere Tausend verletzt. Eines der bedeutendsten Wahrzeichen Christchurch, die neugotische Kathedrale, hielt diesem Beben nicht mehr stand und stürzte, wie viele andere zahlreiche Gebäude, ein.


Bei meinem ersten Besuch, fast ein Jahr nach der Katastrophe, konnte man viele leerstehende Gebäude und abgezäunte Bereiche sehen. Die Innenstadt war großräumig abgesperrt. Die meisten Schäden befanden sich jedoch in den Mauern und Wänden der Gebäude, weshalb das Ausmaß der Schäden nicht sofort sichtbar war.


Als Lea und ich heute in die Stadt fuhren, sind mir die vielen Neubauten von Häusern sofort augefallen. Der Aufbau war an jeder Ecke sichtbar. Wir parkten in der Nähe des Botanischen Gartens und setzten unseren Weg ins Zentrum zu Fuß fort. Bagger, Baukräne, Bauzäune, das alles beherrscht immer noch das Stadtbild Christchurchs. Wir liefen bis zur Re-Start-Mall. Eine kleine Einkaufsmall, die aus bunten Baucontainern entstanden ist. Wir gingen jedoch zuerst so weit, bis es nicht mehr weiter ging. Irgendwo dort in der Nähe musste einmal die berühmte Kathedrale gestanden haben. Jetzt war nichts mehr von ihr zu sehen.


Zurück in der Container-Mall gönnten wir uns ein frischen Smoothie und ein Eis in der Sonne. Mehr kann man von der Innenstadt nicht besuchen. Vielleicht hätte sich ein Besuch in der Quake-City, einer Ausstellung über das Erdbeben im Februar, gelohnt. Doch wir mussten weiter, vor uns lagen noch einige Kilometer.