Südinsel - mit der Fähre durch die Malborough Sounds

07.01.2015

Noch früher als sonst klingelte unser Wecker an diesem morgen. Die Holländer neben uns schliefen noch, obwohl sie die gleiche Fähre hatten wie wir. Es regnete leider schon seit dem frühen morgen. Mein Top, was noch auf der Wäscheleine hing, war daher das Gegenteil von trocken. 

Wenn man mit einem Camper unterwegs ist, gelangt man öfters in die Situation, in der man sich fragt, "Wie kriege ich bloß meine Handtücher trocken?". Wenn man, so wie wir, keine vier Dollar für 45 min. im Trockner ausgeben möchte, ist das eine berechtigte Frage. Ich erschloss so zwei neue Möglichkeiten des Vertreibens von Feuchtigkeit oder Nässe aus einem Kleidungsstück oder Handtuch. 

Nr. 1) Man föhnt die Handtücher so weit es geht trocken. Klappt nur, wenn man auf einem Holidaypark ist und dementsprechend Strom hat.

Nr. 2) Wenn man einen guten Holidaypark erwischt hat, gibt es im Raum, wo Waschmaschine und Trockner stehen, ein Bügelbrett und Bügeleisen. Dann kann man seine Sachen wenigstens etwas trocken bügeln.


Not macht erfinderisch :D.


Kurz nach sieben hatten wir alles im Camper verstaut. Das Top hatte ich etwas trocken bügeln können. Mittlerweile waren die Holländer neben uns auch aufgestanden. Verwundert sahen sie uns nach, als wir so früh vom Platz rollten.


Auf dem Weg zur Fähre, wollten wir unseren Camper für 99cent voll tanken. Leider nahm die Tanksäule unsere Kreditkarten nicht. Dann eben nicht. Obwohl es schon cool gewesen wäre für 99 cent Diesel zu tanken.


Am Fähranleger stauten sich die Autos bereits in zwei Schlangen. Wie es immer so ist, man stellt sich grundsätzlich an der falschen Schlange an. So standen wir in der Schlange, in der es nur schleppend bis gar nicht voran ging. Neben uns die Autos rollten fleißig vorwärts. Zwischenzeitlich kam uns der Gedanke, dass uns die beiden Holländer bestimmt irgendwann noch überholen würden. Eine dreiviertel Stunde dauerte es für 300 Meter, bis wir unsere Reservierungsnummer vorzeigen durften und das Ticket für die Überfahrt bekamen. Der Typ schickte uns in die Reihe 5. Da standen wir nun. Vor uns passierte nichts und hinter uns auch nicht. Nur neben uns fuhren alle fleißig zur Fähre. Endlich rollten die riesigen Wohnmobile vor uns, es ging weiter. Wir durften bis in eine andere Spur fahren. Danach wieder Stop! Wir waren mittlerweile etwas genervt. Schließlich waren schon 45 min vergangen. Doch die Autos fuhren an uns vorbei und auf die Fähre. Plötzlich hupte es und die zwei Jungs fuhren lachend und winkend vorbei! Uns standen vor Empörung die Münder offen! Das kann doch wohl nicht wshr sein!? Da stehen wir mordsmäßig früh auf, verlassen eine halbe Stunde vor denen den Campingplatz und am Ende ziehen sie ganz dreist an uns vorrüber! Frechheit!

Um 7:25 Uhr, fünf Minuten vor Abfahrt rollten wir dann endlich auf die Fähre...als aller aller letztes Auto! Hinter uns wurde die Luke geschlossen.



An Deck folgten wir dem Frühstücksduft. Immer der Nase nach. Als nächstes kauften wir uns was warmes zu trinken und ein Sandwich. Die meisten Plätze waren schon belgt. Klar, wir waren ja auch die Letzten gewesen.


Wir versuchten unsere Platzsuche in der Nähe der Fenster und wer saß da? Ach ne, guck mal einer an, die Holländer ;).

Ein Platz neben umd ei er vor ihnen waren noch frei. Wir hatten unsere Plätze gefunden.

Wir quatschten mit den beiden darüber, wer wo wann langfährt etc. Vielleicht würde man sich ein zweites mal über den Weg laufen.


Die Fährüberfahrt verließ entspannt und problemlos. Lea und ich waren nur ko und müde. 

Die Einfahrt durch den Malborough Sound war sehr schön. Die Sonne schien endlich wieder und begrüßte uns lächelnd auf der Südinsel.


In Picton buchten wir eine Fahrt mit dem Postboot durch die Malborough Sounds. Bevor es los gehen sollte blieb uns noch etwas Zeit zum Einkaufen von Lebensmitteln und Co. 

Das Postboot ist kein kleines Bötchen, wie man sich das bei dem Namen vielleicht vorstellt. Es ist schon fast eine kleine Fähre. In dem Boot haben locker 30 Leute Platz. Es gibt zwei Toiletten an Bord und oben befindet sich eine offene Sitzfläche. 

Das Postboot fährt jeden Tag um halb zwei los, um Post, andere kleinere Lieferungen oder Gäste und Wanderer zu den entlegenen Häusern, Lodges und dem 1

Queen Charlot Track zu bringen. So kommt man an Orte, an die es nur wenige verschlägt. Beim zweiten Stopp warteten bereits eine schwarze Sau und vier kleine Ferkel auf dem Steg auf uns. Der Skipper hat nämlich für jeden Hund oder auch mal ein Schweinchen einen Hundekuchen dabei. Wie vier kleine Raketen jagten die Ferkel den Anleger herunter.

Nach dem sie etwas von eimem der Leckerlie ergattert hatten, machten sie kehrt marsch. Das eine Ferkel war dabei so stürmisch, dass es über die Kante des Steges, ins Wasser fiel. Ein "Oh" der Passagiere ertönte. Es schwamm, als ob nichts passiert wäre, mit hoch erhobener Schnauze von dannen. Wir Zuschauer lachten.

Auf dem offenen Deck hielten wir es bis zum zweiten Stopp aus. Dann waren wir durch den Wind etwas am erfrieren und setzten uns rein.

An der Ship Cove hatten wir einen 20 minütigen Aufenthalt. Viel zu kurz für so ein schönes Fleckchen. So schipperten wir mehr als vier Stunden durch die Malborough Sounds, sahen die verschiedensten Menschen, die dort leben. Wir sahen, Wanderer des Queen Charlotte Tracks, wie sie vom Postboot abgesetzt oder eingeladen wurden. Manche hatten den Walk noch vor sich, andere waren bereits am Ziel angekommen.

Wir sahen Menschen, die ihre Familie oder Freunde dort draußen besuchten und nur so zu ihnen gelangten.

Wartende Hunde und auch Schweine. Wir sahen ein deutsches Paket, wie es irgendwann nach einer langen Reise ausgeliefert wurde. 

Und so stiegen wir gegen 17 Uhr wieder in unsere alte Möhre und fuhren zu einem Doc Platz südlich von Blenheim. Leider hatte sich das Wetter verschlechtert und ein kräftiger Wind pustete, es war recht kühl. Also mussten wir unser Abendessen eingepackt in langer Hose, Fleece- und Regenjacke verbringen. Der Doc lag direkt am Meer, was den Wind nicht weniger werden ließ. Dieser Doc war bisher der einzige mit richtigen Toiletten, anstelle eines Plumpsklos.

Trotzdem war es nur ein Standard Doc Platz und wir bezahlten 6 $ pro Nacht.


Gute Nacht aus dem windumtosten Campervan,

Eure Weltenbummlerin ;)