Happy new year 2015

01.01.2015

Ausnahmsweise klingelte unser Wecker am ersten Tag des neues Jahres erst um acht Uhr. 

Wir wollten noch ein wenig Russell angucken und anschließend lag ein langer Weg von der Bay of Island bis zur Coromandel Peninsula vor uns. 5-6 Stunden Autofahrt.

Das Wetter meinte es sehr gut mit uns und die dicken Wolken, die morgens noch über uns schwebten, waren komplett verschwunden. Blauer Himmel und Sonnenschein zeigten uns Russell und die Bay noch von ihren schönsten Seiten. Nach ein bischen Souvenirshopping gings zur Autofàhre. Kurz danach hielten wir in Karawaka, um den Hundertwasser Toiletten einen Besuch abzustatten. War witzig, aber ekelig...nicht unbedingt sauber die Toiletten.


Bevor wir nach Whangarei kamen, versuchte ich mehrmals Robert von der

Vogelauffangstation zu erreichen. Ich war enttäuscht, als niemand abnahm und ich diesen Besuch leider von meiner To-do-Liste streichen musste. 


Unsere alte Möhre quälte sich die kurvigen Straßen nach Coromandel hoch und brachte uns sicher zum Holiday Park am Hot Water Beach.


Dort bezahlten wir 52 Dollar für einen Platz auf einer großen Wiese abseits des Campingplatzes. Mitten in der Mitte stand ein Plumpsklo. Bis zu den offiziellen Toiletten und Duschen war es etwas weiter weg, lag aber noch im Erträglichen. Wir hatten also den vollen Preis für einen Platz ohne Strom bezahlt und standen am Arsch der Welt. Wie einige andere um uns herum auch.


Beim einchecken erkundigten wir uns nach der low tide, der Ebbe, weil man zwei Stunden vorher und zwei Stunden hinterher zum Hot water Beach gehen kann. Am Hot water Beach fließt an einer bestimmten Stelle eine heiße Quelle unter dem Strand entlang. Man buddelt seine Füße etwas in den Sand und sucht so einen heißen Strom. An der Stelle kann man sich dann sobald das Meer zurück geht, ein Loch buddeln und baut einen kleinen Wall drum herum, damit die Wellen draußen bleiben. So hat man am Ende einen natürlichen Whirpool ohne Blubberblasen und sehr heiß.


Die heiße Quelle hatte an diesem Tag eine Temperatur von 64 °C. Um 22:30 Uhr war Ebbe und so beschlossen wir, nach dem Abendbrot gegen 21 Uhr zum Strand zu gehen.


wir schnappten Handtuch und Co. Als wir am Strand ankamen, sahen wir schon von weitem einen Pulk Menschen am Strand. An der Stelle, wo die heißen Quellen waren.

Es war brechend voll...

Wir hatten den Plan uns in die Wellen zu stellen und nach ner heißen Stelle zu suchen und gleichzeitig abzuwarten, bis das Meer weiter zurück ging.


Wir waren schon 15 min am Strand. Unsere Füße hatten sich schon an mehreren Stellen in den Sand gegraben, um einen heißen Strom zu finden. Leider erfolglos. Während andere schon entspannt in ihren Löchern lagen, hstten wir fast schon aufgegeben und beschlossen, am nächsten morgen noch einmal wieder zu kommen.

wir gingen noch ein Stückchen weiter richtung Meer und auf einmal hatte Leaeinen heißen Strom erfühlt. Ich folgte ihr, während sie sich schon fast die Füße verbrannte. Denn der Sand ist an einigen Stellen so heiß, dass man noch nicht einmal darauf stehen kann.


So sah man immer wieder Leute "au au au!" oder "scheiße ist das heiß!" Schreiend über den Strand hüpfen.

An dieser Stelle blieben wir! Und als das Wasser langsam zurück ging, fingen wir mit den Händen an zu buddeln. Der Sand war teilweise zu heiß, um ihn anzufassen. Eines war klar. Ohne Spaten und alleine würden wir es nicht schaffen. Vor uns versuchten ein paar deutsche Backpacker ebenfalls ihr Glück, sie fanden jedoch keine heiße Stelle.

So luden wir sie ein, mit uns gemeinsam ein Loch an unserer Stelle zu buddeln. Eine win win Situation also ;).


Wir buddelten, gruben und fluchten wie die Doofen. Und kämpften gegen immer wieder anrollende Wellen, die unsere mühsam errichteten Mauern zum Einsturz brachten.

Wir waren im Buddelrausch. Ob sich die Goldgräber damals so gefühlt hatten, wenn sie kleinste Anzeichen von Gold gefunden hatten?


In unserem Buddelrausch, schafften wir es irgendwann genug Sand auszuheben und eine breite Mauer zu errichten, die das Meerwasser aussperrten. Und so lagen wir alle dann irgendwann in unserem Hot pool. Der Mond schien und die Sterne strahlten am wolkenlosen Himmel. An einigen Stellen war ein liegen oder Sitzen leider nicht möglich, ohne Gefahr zu laufen, Brandblasen am Allerwertesten zu bekommen.

Es lag eine friedliche Stille in der Luft, der Mond schien heller zu leuchten und uns von oben zu zuzwinkern "Leute, genießt es, ihr habts geschafft" ;). Das taten wir. Wir genossen diesen einmaligen Moment. Ein Gefühl, was sich nicht in Worte fassen lässt. Obwohl doch! Es war einfach nur glücklich sein, von Kopf bis Fuß. Es fühlte sich gut an. 

So lange, bis das Wasser wieder näher kam und seine salzigen Zungen an unseren Mauern leckten, bis sie nachgaben. Das kalte Meerwasser ließ uns hoch schrecken und beendete den tollen Moment.


Jetzt wurde es Zeit zum Gehen. In unsere Handtücher gewickelt, liefen wirim Licht des Mondes zurück zu unserem Campingplatz.

Nach einer heißen Dusche, die uns von all dem Sand befreite, fielen wir glücklich und hundemüde in den Camper.


Was für ein Erlebniss! Etwas, das ich nie vergessen werde!


Gute Nacht von eurer glücklichen Weltenbummlerin ;)

Im hot pool ;)
Im hot pool ;)