Am 13.12.14 gehts los...

13.12.14 -  von Frankfurt nach Dubai

14.12.14 -  Dubai nach Bankok

14.12.14 -  Bankok nach Sydney

15.12.14 - Ankunft in Sydney

20.12.14 - Sydney nach Brisbane

20.12.14 - Brisbane nach Auckland

21.12.14 - Ankunft in Auckland um 00.10 Uhr

Und schwupps war er da, der Abflugtag. Mit dem ICE war ich gut in Frankfurt Flughafen angekommen. Als erstes suchte ich mir mit Hilfe von tausend Wegweisern und Hinweisschildern meinen Weg zum Terminal zwei. Dort angekommen stellte ich mich am Emiratesschalter an, um mein Gepäck aufzugeben. Ich hatte ja noch zwei Stunden Zeit bis zum Boarding.

Das erste mal wich mir mein Blut aus dem Gesicht, als die Frau am Schalter nach dem Visa für Australien fragte...Visa?! Welches Visa?!

Man bekommt doch automatisch bei der Einreise ein Touristenvisum für drei Monate?!

Tja von da an wurde mir heiß und kalt im Wechsel.

Ich hatte doch gar kein Visa beantragt! Bzw bin ich davon ausgegangen, dass ich es nicht muss, denn beim Flugbuchen wurde mir auch gar nichts in der Richtung gesagt.

Jetzt war ich verwirrt...hatte vielleicht das Reisebüro eins beantragt?

Die Frau schickte mich samt Reisepass zu ihrem Kollegen am Serviceschalter. Ich schien nicht die einzige mit einem Visaproblem zu sein. Vor mir und dann auch hinter mir warteten bereits noch andere Reisende. 

Als ich an der Reihe war, probierte es der Serviceman nochmal meinen Reisepass durch das Maschinchen zu ziehen. Nichts...

Dann rief er bei der australischen Botschaft in Deutschland an (was er an diesem Tag wohl auch schon einige Male gemacht hatte). Mich wunderte es nicht, als von der Botschaft die Auskunft kam, dass überhaupt kein Visa beantragt wurde. Ich hatte es ja auch nicht. Das Reisebüro anscheinend auch nicht.

Ich merkte wie mir immer mehr heiß und kalt wurde...

"Frau Schwarz ich kann ein Visum online beantragen, das kostet 50 Euro. Es kann aber auch sein, dass sie keins bekommen.", teilt mir der Servicemann mit. 

Mein Kopf leerte sich schlagartig. Kein Visa? "Und was wäre dann?", wollte ich daraufhin wissen.

"Dann dürfen sie nicht fliegen, aber zu 99,99% geht das meistens durch.", kam die einfache Aussage des Typen.

Nicht fliegen?! Ich merkte wie beginnende Panik in mir hoch stieg. In meinem Kopf spielte ich das Szenario bereits durch, was wäre wenn...

Mir wurde schlecht und so heiß, dass die Kälte von der ICE-Fahrt schon komplett verschwunden war. Ich zog meine Jacke aus, meinen Schal und meine Fleecejacke.

Während der Typ vom Service meine ganzen Daten eingab und mich tausend Dinge fragte ("waren sie schon mal kriminell?") hatte ich nur noch blanke Angst, dass ich nicht fliegen kann. Dass mein Urlaub ins Wasser fällt, dass alles umsonst war, das ganze Geld, die ganze Freude dahin, alles würde zerplatzen wie eine Seifenblase.

Ich sah den Urlaub an mir vorbei ziehen und mir von der anderen Seite zu winken "Bye bye, vorbei".

Nun merkte ich auch noch wie mir anfing schwindelig zu werden.

Jetzt bloß nicht umkippen! Nicht jetzt und nicht hier vor tausend Leuten direkt vorm Schalter! Reiß dich zusammen! Und atme! Ging es mir durch den Kopf.

Das warten kam mir wie eine Ewigkeit vor. Wie war das noch gleich: Zeit ist relativ.

Für mich war sie in diesem Moment unerträglich lang.

Dann ganz plötzlich kam der erlösende Satz "es ist durch."

Und ich fing an zu heulen vor Erleichterung. Den Servicetypen schien das nicht zu stören, er ignorierte es ganz gekonnt. Ich zückte die Karte, zahlte die 50 Öcken und konnte Fliegen.

Halleluja!

Erleichert zog ich weiter zur Passkontrolle und konnte mein Glück fast nicht glauben. Es war alles gut gegangen.

Mein Pass wurde nicht mehr von einem Menschen kontrolliert, sondern von einer Maschine.

War ich jetzt auch noch im Jahre 2050 gelandet?

Den Pass musste ich in einen Scanner legen. Während der leuchtete, musste ich mich auf eine Makierung vor eine Glastür stellen. Diese wurde augenblicklich zu einem Monitor und zeigte mir meinen eingescannten Pass, bis ich auf einmal selbst als Bild darauf erschien. Das Ding scannte mich ebenfalls. Auge und Co und es sah so aus als würde es ein Foto von mir machen. Na geil, sah ich fertig aus. So reiste ich also aus. Na wenn die Australier bei meiner Einreise nicht davon laufen, dann weiß ich auch nicht.

So stieg ich happy in den Flieger Richtung Dubai.

Ich hatte einen Gangplatz rechts außen von der vierten Reihe in der Mitte. Neben mir saß ein netter Mann, daneben seine Frau und beide waren auf dem Weg nach Neuseeland um ihre Tochter, eine Backpackerin, zu besuchen.

Der Flug war angenehm, das Personal freundlich und ich konnte während des fast sechs stündigen Fluges auch gut schlafen.

Aber einem Phänomen bin ich immer noch nicht auf die Schliche gekommen...

Warum gehen so viele Menschen, ohne Schuhe und nur mit ihren normalen Socken bekleidet auf das Flugzeugklo?!?!?!

Wie ekelhaft ist das denn bitte???

Und jeder der schon mal geflogen ist, weiß, wie so ein Klo aussieht, vor allem wenn es nach mehreren Stunden bereits von vielen vielen Passagieren benutzt wurde...

Daneben gepullert, es stinkt, es ist dreckig und bloß nur das aller aller Nötigste anfassen.

Das hieß also die Leute latschten mit ihren Socken im Dreck und womöglich in dem Pippi anderer herum. Ich meine, der Teppichboden in Flugzeugen sieht ja auch so schon nicht hygienisch aus, aber immer noch sauberer als der Boden in einer Flugzeugtoilette. Und wenn sie vom Klo zurück sind und dort mit ihren Socken Dreck und Pippi von mehreren Passagieren aufgesammelt und aufgesaugt haben, dann steigen sie wieder unbehelligt in ihre Schuhe????

Mir wird noch schlechter, beim Anblick der zweiten Variante! Und ja, ihr werdet es mir vielleicht nicht glauben, aber manche Menschen gehen, so wie sie auf die Welt gekommen sind, nämlich barfuß!!!!!

Bei dem erneuten Bild vor Augen und dem furchtbar ekeligen Gedanken muss ich mich schütteln...

Auf den nächsten beiden Flügen war es nicht anders...selbst Deutsche gingen ohne Schuhe aufs Klo.

Zum Glück konnte ich viel Schlafen und zwei Filme schauen, dann musste ich das Elend nicht mehr allzu oft mit angucken.

Gegen neun Uhr morgens ging der Vogel dann zum Landeanflug auf Sydney über. Die Aufregung kam zurück. Endlich würde ich wieder in meinem Sydney und meinem Zuhause für ein halbes Jahr 2011 sein.

Das der Empfang in loved Sydney ganz anders werden würde als erwartet, folgt im nächsten Bericht.

Viele sonnige Grüße aus Sydney,

Eure Weltenbummlerin ;)